First-Responder

+++ 16 Jahre  2000 – 2016 +++

Die First Responder der Freiwilligen Feuerwehr Sülfeld.

Im Rettungsdienst hat sich, nach amerikanischem Vorbild der Name First-Responder Gruppe eingebürgert. Was wörtlich übersetzt – zuerst Eintreffender – heißt.
Die First Responder rücken bei lebensbedrohlichen Erkrankungen und Verletzungen zeitgleich mit dem Rettungsdienst aus. Durch die kurzen Anfahrtswege der Freiwilligen Feuerwehr entsteht ein Zeitvorteil von einigen Minuten. Diese Zeit wird genutzt um den therapiefreien Intervall zu überbrücken.

Zur Zeit besteht die First Responder Gruppe Sülfeld aus 15 Kameraden und Kameradinnen.

In unsere Gruppe befinden sich zwei Lehrrettungsassistenten und eine Praxisanleiterin.

Alle anderen Kameraden wurden oder werden in einer 80-stündigen Ausbildung zum Rettungshelfer ausgebildet. Im Anschluss an die Ausbildung erfolgte ein Einsatzpraktikum auf einem Rettungswagen, sowie auf einem Notarztwagen.

Um die Ausbildung in unsere Gruppe zu beginnen, sind die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Sülfeld, eine abgeschlossene Truppmannausbildung, ein Funksprechlehrgang sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung Voraussetzung.

Wir haben keinen Bereitschaftsdienst eingerichtet, es werden immer alle Kameraden der Gruppe über DME alarmiert. Die Ersten drei bis vier eintreffenden Kameraden rücken dann mit dem VW-Bus / Mehrzweckfahrzeug aus.
Wenn der Rettungsdienst dann an der Einsatzstelle eintrifft, wird der Patient übergeben und die First Responder verlassen dann nach Absprache die Einsatzstelle.

Die First Responder Arbeit ist Ehrenamtlich und es besteht kein Anspruch auf Finanzielle Unterstützung durch Krankenkassen oder sonstige Einrichtungen.
Die Anfallenden Kosten müssen durch die Feuerwehr, die Gemeinde, oder durch Sponsoren sowie Spenden geleistet werden. Verbrauchsmaterialien wie z.b. Verbandpäcken kann man in den meisten Fällen durch den Rettungsdienst vor Ort gleich wieder bekommen.

Zur Ausrüstung gehören Sauerstoffflasche mit regelbaren Flow zur Inhalation, Beatmungsbeutel mit Beatmungsmasken, Guedeltubenset, Sekretabsaugpumpe, Blutdruckmessgerät mit Stethoskop und Verbandmaterial sowie ein Beatmungsbeutel für Babys. Im September 2005 wurde die Ausrüstung, durch eine Spende, um einen Defibrillator (AED) erweitert.

Zur Gründung der Gruppe

Nach einem Erste-Hilfe-Kurs im Frühjahr 1999, den die Ortswehr Sülfeld durchgeführt hatte, zeigte sich, dass mehrere Kameraden Interesse hatten, sich näher zu diesem Thema zu informieren. Mit der Beschaffung eines TLF 16 zwei Jahre zuvor, wurde ebenfalls ein umfangreicher Erste-Hilfe-Kasten (mit Beatmungsbeutel und vielem mehr) beschafft. Den Umgang mit diesen „Geräten“ wollten wir zusammen erlernen.

Bei der Zusammenstellung von Schulungsunterlagen sind wir auf einen Artikel über First-Responder-Projekte in Deutschland aufmerksam geworden. Schnell haben wir uns dafür begeistert, ebenfalls eine First-Responder-Gruppe ins Leben zu rufen. Um das nötige Fachwissen zu erlernen haben wir uns wöchentlich zu Schulungsabenden getroffen.

Beim Sülfelder Sommerfest 1999 hat sich die First Responder Gruppe das erste Mal der Bevölkerung vorgestellt. Zu dieser Zeit war es jedoch noch ein weiter Weg, bis die Gruppe offiziell in Dienst gestellt werden konnte.
Es wurde zunächst die Zustimmung des Wehrvorstandes sowie des Bürgermeisters eingeholt. Außerdem wurde das Deutsche-Rote-Kreuz „Segeberg“ informiert und um Genehmigung gebeten.

In mehreren Gesprächen wurden dann genaue Regelungen über die Alarmierung und den Einsatz besprochen. Die Alarmierung war die nächste Hürde die überwunden werden musste, da nicht alle Kameraden über Meldeempfänger verfügten. Außerdem wurden DMEs mit Display benötigt, welche schließlich von der Gemeinde beschafft worden sind.

Es folgten weitere Übungsabende mit praktischen Übungen, sowie Praktika auf dem Rettungswagen und Notarztwagen. Sämtliche Kameraden der Gruppe haben mehrere Tage ein Notarzt- Rettungswagenteam begleitet, um praktische Erfahrungen zu sammeln.

Nachdem die Ausbildung abgeschlossen war, ging die First-Responder-Gruppe im Juni 2000 in Dienst und wurde am 12.06.2000 zu ihren ersten Einsatz alarmiert. Ein Verkehrsunfall mit 7 Verletzten, wo auch gleich unser Fachwissen unter Beweis zu stellen war.
Inzwischen besteht die Gruppe 16 Jahre und ist zu weit mehr als über 1500 Einsätzen im Alarmierungsbereich ausgerückt.